Polstermöbel aus Leder sind nach wie vor sehr beliebt und ein wahrer Blickfang im Wohnzimmer. Ob nun ein Sofa, Sessel, Hocker oder eine ganze Ledergarnitur – die robusten, wertvollen Möbelstücke sehen edel und chic aus. Damit Möbel aus Leder dauerhaft schön bleiben, sollte man beim reinigen und pflegen des Naturprodukts ein paar wichtige Punkte beachten. Angefangen von der Grundreinigung über das feucht Abwischen bis hin zum Flecken entfernen und der richtigen Pflege einer Ledercouch. Ferner kann man vorbeugende Maßnahmen ergreifen, um die Eleganz der Ledermöbel zu erhalten. Geeignete Hausmittel oder auch spezielle Mittel zur Lederpflege können hierbei sehr hilfreich sein. Um die Polstermöbel nicht zu ruinieren, hier einige Tipps, wie man Ledermöbel richtig reinigt und pflegt!
Reinigung Ledersofa – auf was achten?
Da die Materialeigenschaften der einzelnen Lederarten ziemlich unterschiedlich sind, muss auch die Reinigung und Pflege des Leders individuell darauf abgestimmt sein!
Generell sollte man Ledermöbel regelmäßig einmal wöchentlich reinigen. Wer eine Feuchtreinigung machen möchte, sollte immer vorab prüfen, ob das Leder überhaupt abwaschbar ist. Dazu an einer uneinsehbaren Stelle ein wenig Wasser aufspritzen und kurz warten. Bilden sich auf dem Leder kleine Tröpfchen, kann man die Couch abwaschen. Zieht das Wasser ein, ist nur abstauben oder nebelfeucht abwischen möglich.
- Von einem Glattledersofa lassen sich Krümel, Staub und Alltagsschmutz mit einem trockenen Staubtuch entfernen. Sofern notwendig oder einfach zwischendurch kann man Möbel aus Glattleder auch mit einem feuchten Lappen abwischen.
- Ein Rauledersofa lässt sich am besten mit dem Staubsauger und der weichen Möbelbürste reinigen. Oberflächlichen festen Schmutz auf einem Nubuk- oder Volourleder-Sofa kann man mit mildem Seifenwasser beseitigen. Allerdings sollte man bei der feuchten Reinigung von Rauleder vorsichtig sein und nicht zu stark reiben, denn es könnten sonst Glanzstellen entstehen, außerdem kann starker Abrieb zu einem Farbverlust führen.
- Leder darf man niemals ganz durchnässen. Deshalb sollte man ein Ledersofa nachdem es feucht gereinigt wurde gleich mit einem weichen Tuch trocken reiben.
- Feines Rauleder wie Nubuk oder Velourleder kann man mit einer Gummibürste oder feinem Sandpapier wieder aufrauen.
Wie und mit welchen Mitteln kann man Ledermöbel reinigen?
- Etwas reine Kernseife oder normale rückfettende Seife raspeln, in lauwarmem Wasser auflösen und daraus eine Reinigungslösung herstellen. Dann mit dem Seifenwasser die Ledercouch oder den Ledersessel vorsichtig abreiben. Bei nicht abwaschbarem Leder den Lappen besonders stark auswringen und das Möbelstück abwischen. Damit keine Seifenränder entstehen, nochmals gut mit klarem Wasser nachwischen. Das Leder danach vorsichtig mit einem saugfähigen Baumwolltuch trocken reiben.
- Glattleder Möbel kann man zwischendurch auch mal kurz mit Babyfeuchttüchern reinigen!
- Anilinleder lässt sich mit einem Gemisch aus Wasser und Spiritus (im Verhältnis 4:1) säubern
- Wer eingetrocknete Flecken auf Wildleder zu beseitige hat, kann diese äußerst vorsichtig mit ganz feinem Schleifpapier oder einer Sandpapier-Nagelfeile ausreiben.
- Kleine Flecken lassen sich oft mit Gummibürstchen oder einem speziellern Leder-Radiergummi entfernen.
Vorsicht: Zur Reinigung von Leder keine Reinigungsmittel mit Fettlöser verwenden – also auch keinesfalls zu Spülmittel greifen! Der Grund: Leder reagiert sehr sensibel auf fettlösende Mittel und trocknet schnell aus.
Was hilft bei Flecken auf dem Ledersofa?
Wie man verschiedene Flecken aus Leder entfernen kann, erfahren Sie in den folgenden Beiträgen:
Kugelschreiber Flecken entfernen
Rotweinflecken entfernen
Wachs entfernen
Tintenflecken entfernen
Blutflecken entfernen
Make up Flecken entfernen
Grasflecken entfernen
Ledersofa richtig pflegen
Neben richtiger und regelmäßiger Reinigung ist auch hin und wieder eine Behandlung mit geeigneten Pflegemitteln nötig, damit das Naturmaterial „Leder“ lange schön geschmeidig bleibt und auch nach Jahren noch edel und gepflegt aussieht.
Eigentlich kann man echtes Leder ganz gut mit unserer Haut vergleichen, denn auch diese braucht regelmäßige und gute Pflege, um schön elastisch und samtweich zu bleiben.
Da sich die Eigenschaften des Leders mit der Zeit verändern und sowohl Feuchtigkeit als auch Fett verloren geht, muss man Leder mithilfe geeigneter Pflegeprodukte wieder essentielle Feuchtigkeits- und Pflegewirkstoffe zuführen, damit es auf Dauer elastisch bleibt. Ebenso dient die Lederpflege zum Schutz vor UV-Strahlen und zur Erhaltung der Farbe. Empfehlenswert ist, das Ledersofa mindestens ein- bis zweimal pro Jahr, gerne aber auch öfter, mit einer speziell auf das jeweilige Material abgestimmten Lederpflege-Lotion aus dem Fachhandel einzureiben, nachdem es gründlich gereinigt wurde. Denn nur, wenn die Poren des Leders vorher gründlich vom Schmutz befreit wurden, kann es die Wirkstoffe der Pflegemittel aufnehmen. Insbesondere nach dem Winter bzw. der Heizperiode ist es wichtig, die Möbel mit einer guten Lederpflegelotion einzureiben, denn die trockene Heizungsluft lässt das Leder austrocknen und spröde werden.
Ledercouch mit Hausmittel pflegen
Alternativ kann man zur Pflege von Ledermöbel auch Hausmittel verwenden. Zur Sicherheit sollte man die Hausmittel aber immer zuerst einmal an einer uneinsehbaren Stelle testen!
- Für viele Lederarten kann man herkömmliche Bodylotionen oder abgelaufene Sonnencreme verwenden.
- Eine natürliche Lederpolitur lässt sich aus Leinöl und Essig herstellen. Dazu 300 ml Leinöl zum Kochen bringen, abkühlen lassen und danach 300 ml Essig dazugeben, verrühren – fertig! Dann mit einem Tuch und dem Leinöl-Essig-Gemisch das Ledersofa abwischen.
- Glattleder kann man wieder schön glänzend bekommen, indem man es mit Eischnee abreibt.
- Um ältere Ledermöbel bzw. Antiquitäten aus Leder aufzufrischen, 1 Esslöffel Terpentin in ½ Liter lauwarme Milch geben, umrühren und die Lederflächen damit einreiben. Danach das Leder sparsam mit Leinöl abwischen.
Allgemeine Hinweise und Tipps zur Lederpflege
- Grundsätzlich sollte man Möbel aus Leder nur mit destilliertem oder abgekochtem Wasser reinigen, denn sonst können sich schnell hässliche Kalkflecken bilden.
- Da zuviel Nässe Ledermöbel schaden kann, das Leder nie zu nass reinigen, sondern nur nebelfeucht abwischen.
- Verschüttete Getränke bzw. Flüssigkeiten möglichst schnell mit einem weichen Baumwolltuch aufnehmen und die Lederoberfläche danach vorsichtig mit Wasser und einem Tuch abwischen.
- Direkte Lichteinstrahlung möglichst vermeiden, denn sowohl Sonnenlicht als auch Kunstlicht können die Farbe aufhellen und das Leder austrocknen
- Weil auch zu viel Wärme bzw. Hitze einem Ledersofa, Ledersessel, Lederhocker oder mit Leder bezogenen Esszimmerstühlen schadet, sollten Ledermöbel mindestens einen Abstand von 30 cm zum Heizkörper haben. Wichtig ist auch, dass Ledermöbel, die direkt vor der Heizung stehen, ausreichend Bodenfreiheit für Zuluft haben und die Luft gut zirkulieren kann, damit kein Hitzestau unter dem Möbelstück entsteht.
- Verzichten sollte man bei der Reinigung und Pflege von Ledermöbel auf aggressive Reinigungsmittel wie z. B. Fleckenentferner oder Lösungsmittel und auf zu fetthaltige Produkte wie beispielsweise Bohnerwachs und Schuhcreme.
Werden Ledermöbel gut gepflegt, können Verschmutzungen erst gar nicht so tief ins Leder eindringen. Denn durch regelmäßiges Einreiben mit Lederpflegemittel wird die offenporige Oberfläche des Leders gut versiegelt, so dass Schmutzrückstände größtenteils an der Oberfläche des Leders verbleiben. Der Schutz durch richtige und gute Pflege dient nicht nur zur optischen Verbesserung der Ledermöbel, sondern auch zu einer deutlichen Verlängerung der Lebensdauer.