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Was tun gegen Lebensmittelmotten?

Was tun gegen Lebensmittelmotten?

Schwirren kleine Nachtfalter in der Küche herum, handelt es sich dabei meist um Lebensmittelmotten, auch Küchenmotten oder Speisemotten genannt. Hat sich nur eine einzige Motte in Ihre Küche verirrt, besteht kein Grund zur Sorge. Entfernen Sie diese umgehend mit dem Staubsauger oder anderweitig, so dass Sie auf jeden Fall keine Möglichkeit hat, ihre Eier irgendwo abzulegen.
Entdecken Sie an mehreren Tagen hintereinander Motten in der Küche, Speisekammer oder auch einem Vorratsschrank, besteht starker Verdacht auf Mottenbefall, der innerhalb kurzer Zeit zu einer regelrechten Plage werden kann. Um dies zu verhindern, sollten Sie sofort reagieren und die Motten bekämpfen. Doch was tun gegen Lebensmittelmotten? Und wie kann man Motten in der Küche bzw. in den Lebensmitteln vorbeugen?

Was tun gegen Lebensmittelmotten?

Von den verschiedenen Mottenarten die es gibt, sind hierzulande von den Lebensmittelmotten in der Regel nur die braun-weiße Dörrobstmotte und die silbrig-graue Mehlmotte anzutreffen. Und genau wie Kleidermotten sind auch Lebensmittelmotten kleine und überwiegend nachtaktive Schmetterlinge, die ihre Eier in Ritzen und Ecken in der Nähe einer Nahrungsquelle ablegen. Lebensmittelmotten also in Vorratsschränken in der Küche und in der Speisekammer. Um die Motten loszuwerden und die Befallsherde besser herauszufinden, können Sie Lebensmittelmottenfalle bzw. Pheromonfalle für Nahrungsmittelmotten in den Schränken und Regalen aufstellen.

Wie kommen Lebensmittelmotten in die Küche?

Entweder kommen Lebensmittelmotten, genau wie Kleidermotten, abends oder nachts durch offene Fenster oder Türen herein geflogen, was hauptsächlich der Fall ist, wenn in der Wohnung Licht brennt.
Oder die Mehlmotten bzw. Dörrobstmotten werden in bereits befallenen Lebensmitteln als Eier oder Larven mit in die Küche eingeschleppt und entpuppen sich dort.

Was tun gegen Lebensmittelmotten?

Der eigentliche Schädling ist die Mottenlarve. Deshalb sollten Sie bei der Bekämpfung von Lebensmittelmotten nicht nur nach den kleinen Schmetterlingen Ausschau halten, sondern die Mottenbrut ausfindig machen und beseitigen. Womöglich befinden sich sogar mehrere Mottennester gleichzeitig in Ihren Lebensmittel Vorräten. Eine einzige Lebensmittelmotte legt nämlich innerhalb etwa zwei Wochen bis zu 300 Eier einzeln in den Nahrungsmittel Vorräten ab. Bei einer günstigen Raumtemperatur von ungefähr 25° C schlüpfen aus den Eiern nach ca. 5 Tagen die Mottenlarven. Die kleinen Würmchen ernähren sich dann rund einen Monat lang von Ihren Lebensmittelvorräten, bevor sie sich für etwa 9 Tage in eine dunkle Ecke verziehen, um sich zu verpuppen. Sind die Motten dann ausgeschlüpft, haben sie lediglich eine Lebenszeit von zirka zwei bis drei Wochen. Während ihrem kurzen Leben fressen Motten dann nichts mehr, sondern sorgen nur noch für reichlich Nachwuchs, indem sie schon nach ein paar Tagen selbst wieder Eier ablegen.

Daher sollten Sie auf jeden Fall alle Küchenschränke, in denen Sie Lebensmittel aufbewahren ganz ausräumen und auch die Regale in der Vorratskammer leeren. Alles genau inspizieren und sämtliche Lebensmittel Vorräte auf Motteneier und Larven absuchen.
Selbst verschlossene Verpackungen aus Pappe, Papier oder Plastikfolie sind für die kleinen Vorratsschädlinge kein Hindernis, um an die Nahrung heranzukommen. Denn Mottenlarven können solche Lebensmittelverpackungen problemlos durchbeißen und somit auch neue Lebensmittel in verschlossenen Packungen befallen.

Äußere Anzeichen für Mottenbefall sind winzige Löcher in Lebensmittel-Verpackungen. Weitere Hinweise auf Motten sind kleine, weiße zusammengefügte Gespinste auf den Lebensmitteln, die mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen sind. Körner und Gewürze, die zusammengeklebt und verklumpt sind oder auch kleine Tiere im Mehl und Würmchen in Nüssen, Haferflocken oder auch Schokolade.

Nicht nur, weil es einfach eklig ist, wenn sich Motten Eier und Maden in Lebensmitteln befinden, sondern auch, weil die Schädlinge die Nahrungsmittel mit Pilzen und ihrem Kot kontaminieren und ungenießbar machen, sollten Sie befallene Lebensmittel auf jeden Fall umgehend in eine Mülltüte geben, diese absolut dicht verschließen und draußen in der Mülltonne entsorgen. Denn der Verzehr von Milben befallener Lebensmittel kann zu Hautausschlägen führen, Magen-Darm-Probleme verursachen oder auch Allergien auslösen.

Tipp: Da Larven von Lebensmittelmotten weder starke Hitze noch eisige Kälte vertragen, können Sie die verschlossene Mülltüte mit den befallenen Lebensmitteln im Sommer an heißen Tagen ein paar Stunden in die pralle Sonne legen oder im Winter bei Minustemperaturen mehrere kalte Nächte lang draußen verweilen lassen, bevor Sie diese in die Mülltonne werfen. Dies dürfte für die Mottenlarven das Ende bedeuten, weil sie dadurch entweder vertrocknen bzw. erfrieren. Und auch die Motteneier werden hierdurch abgetötet.
Ist dies nicht möglich wird empfohlen, die befallenen Lebensmittel in der Verpackung ca. zwei Stunden im Backofen bei 60 Grad zu erhitzen (aufgrund Brandgefahr dabei in der Küche bleiben) oder mehrere Tage lang in den Gefrierschrank zu stecken, bevor sie in die Mülltonne wandern.

Haben Sie alle befallenen Lebensmittel Vorräte entfernt, sollten Sie jeden Vorratsschrank und auch die Speisekammer komplett mit dem Staubsauger aussaugen. Besonders gründlich müssen Ecken und Ritzen ausgesaugt werden.
Anschließend die Vorratsschränke und Regale in der Speisekammer mit Essigwasser auswischen und mit einem Tuch trocken reiben oder noch besser, mit dem Föhn trocken föhnen. Dies hilft ebenfalls gut, um evtl. noch verbliebene Motteneier und Larven abzutöten.

Empfehlenswert ist, ebenfalls alle sonstigen Konserven Gläser und Dosen im Vorratsschrank oder der Speisekammer zu reinigen. Wer ganz sicher gehen will, sollte im Vorratsraum nicht nur die Regale, sondern den kompletten Raum samt Fenster putzen.

Auf chemische Mittel gegen Lebensmittelmotten sollten Sie verzichten!

Bevorzugte Brutstätten von Lebensmittelmotten sind:

  • Getreide und Getreideprodukte wie z. B. Mehl, Nudeln, Brot, sonstiges Gebäck, Haferflocken Müsli, Mais, Reis
  • Hülsenfrüchte wie z. B. Linsen, Erbsen, Kichererbsen
  • Backzutaten wie z. B. Nüsse, Mandel, Kakao, Raspelschokolade, Kuvertüre
  • Instantsuppen
  • Gewürze
  • Trockenes Gemüse und Gemüseprodukte
  • Trockenobst
  • Tee
  • Süßigkeiten wie Schokolade, Pralinen, Schokoriegel, Kekse
  • Knabbersachen wie Erdnüsse, Erdnussflips, Chips, Popcorn
  • Tierfutter

Lebensmittelmotten vorbeugen

Vorbeugende Maßnahmen gegen Lebensmittelmotten können Sie ergreifen, indem Sie

Hausmittel gegen Lebensmittelmotten einsetzen
Lorbeerblätter
Da Motten eine Abneigung gegen den intensiven Geruch von Lorbeerblätter haben, können Sie die Schädlinge von Ihren Lebensmittel Vorräten fern halten, indem Sie Lorbeerblätter auf die von Motten bevorzugten Nahrungsmittel im Vorratsschrank oder der Speisekammer legen. Ebenso gut können Sie die Lorbeerblätter in kleine Stoffbeutelchen füllen und diese in der Nähe der gefährdeten Lebensmittel aufhängen.

Nelken
Auf die gleiche Weise wie mit Lorbeerblätter lassen sich Lebensmittelmotten auch mit Gewürznelken vertreiben.
Eine weitere Möglichkeit wäre, dass Sie Lorbeerblätter und Gewürznelken zusammen in ein Gewürzsäckchen geben und in der Küche bzw. im Küchenschrank oder der Vorratskammer aufhängen.

Lavendel
Ein weiteres Mittel gegen Lebensmittelmotten ist Lavendel, denn auch diesen intensiven Geruch mögen Motten nicht.

Egal, welches dieser Hausmittel Sie gegen Motten einsetzen. Wichtig ist in jedem Fall, dass Sie diese immer wieder erneuern, damit Sie den gewünschten Erfolg bringen.

Hinweis: Alternativ zu den Hausmitteln können Sie natürlich auch entsprechende Duftöle verwenden, um Lebensmittelmotten von den Vorräten fern zu halten.

Zedernholz
Ebenfalls können Sie Ihre Lebensmittel vor Motten schützen, indem Sie die Vorratsschädlinge durch den Geruch von Zedernholz verscheuchen. Legen Sie einfache überall Zedernholz Stücke aus, wo die kleinen Biester Schaden anrichten können. Um den Geruch nach Zeder immer wieder aufzufrischen, können Sie immer wieder einwenig von dem Zedernholz abhobeln

Lebensmittelmottenfalle aus Backpulver und Mehl herstellen
Vernichten kann man Larven von Lebensmittelmotten angeblich mit einem Gemisch aus Mehl und Backpulver (das Natriumhydrogencarbonat enthält). Dazu beispielsweise einen Teelöffel Mehl mit vier Teelöffel Backpulver vermischen, die Mischung in ein Schälchen geben und dies nahe der gefährdeten Lebensmittel Vorräte aufstellen. Da auch Mehl zu den bevorzugten Brutplätzen von Lebensmittelmotten gehört und für die kleinen Schmetterlinge somit gut zu erreichen ist, legen die Motten ihre Eier dort ab. Schlüpfen die Larven nach etwa 5 Tagen aus und fressen von dem Backpulver-Mehl-Gemisch, überleben sie das aufgrund der aufblähenden Wirkung des Backpulvers nicht.
Den gleichen Effekt können Sie erzielen, wenn Sie Mehl mit Natron, Hirschhornsalz oder Borax vermischen und als Lebensmittelmottenfalle verwenden.

Weitere Vorsichtsmaßnahmen gegen den Befall von Lebensmittelmotten

  • Beim Einkauf darauf achten, dass die Lebensmittelverpackungen unbeschädigt sind
  • Die Nahrungsmittel Vorräte gleich nachdem man sie nach Hause bringt in Tupperware, sonstige verschließbare Kunststoffbehälter, Dosen oder Gläser abfüllen
  • Gelagerte Vorräte hin und wieder kontrollieren
  • Die Tür zur Speisekammer und die Schranktürchen der Vorratsschränke immer geschlossen halten, damit die Motten nicht hinein fliegen oder krabbeln können
  • Fliegengitter an Fenster und Türen anbringen
  • In der warmen Jahreszeit die Fenster abends nur zum Stoßlüften aufmachen und ansonsten geschlossen halten
  • Vor dem Fenster öffnen überall in der Wohnung das Licht ausschalten
  • Zumindest in der Küche, aber besser in der Wohnung verteilt Schälchen mit Gewürzen oder Duftölen aufstellen
  • Duftkerzen aufstellen und während man im Raum ist auch anzünden
  • Nach dem Lüften kontrollieren, ob eine Motte in der Wohnung ist und diese ggf. beseitigen