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Gardinen waschen und pflegen

Gardinen an den Fenstern und Balkon– oder Terrassentüren sorgen nicht nur für eine schöne gemütliche Atmosphäre in einer Wohnung, sie dienen auch als Sichtschutz vor unerwünschten neugierigen Blicken von draußen. Auf der anderen Seite sind Vorhänge aber auch regelrechte Staubfänger. Und sowohl durch Luftverschmutzung, Autoabgase und ggf. den Ruß des Kamins als auch durch fettigen Küchendunst, der sich in den Gardinen absetzt, werden Vorhänge schmutzig und riechen muffig. Stores bekommen mit der Zeit einen Grauschleier. In einer Raucherwohnung kommt es neben üblem Rauchgeruch noch zusätzlich zu Nikotinablagerungen und einer Vergilbung der weißen Gardinen. Daher sollte man Vorhänge – je nach Verschmutzungsgrad – mehrmals im Jahr in regelmäßigen Abständen waschen, damit sie immer schön gepflegt aussehen.

Im Gegensatz zu früher kann man heute die meisten Gardinen ohne Weiteres bei 30 Grad in der Waschmaschine reinigen. Dennoch sollte man bei der Gardinenpflege auf die Wasch- und Pflegesymbole achten und die Gardinen gegebenenfalls von Hand waschen.

Wie oft muss man Gardinen waschen?

Gardinen waschen und pflegen

Sind Gardinen keinen besonderen Belastungen ausgesetzt, ist es ausreichend, wenn diese zwei Mal jährlich gewaschen werden. Drei bis vier Mal pro Jahr sollte man Gardinen waschen, wenn in der Wohnung geraucht wird, sich ein Kaminofen in der Wohnung befindet, Vorhänge am Fenster neben einer viel befahrenen Straße hängen oder auch die Gardinen am Küchenfenster. Ebenfalls ist es wichtig Gardinen öfter zu waschen, wenn ein Bewohner unter Hausstaub Allergie leidet.

Vorbereitungen zum Vorhänge waschen

  • Generell ist es ratsam, Gardinen immer erst kurz vor dem Waschen abzunehmen, denn dadurch lassen sich zusätzliche Knitterfalten verhindern. Dies gilt sowohl für Stores als auch für Übergardinen.
  • Dann die Vorhänge am offenen Fenster ausschütteln oder vorsichtig mit dem Staubsauger absaugen, um vor dem waschen schon mal den groben Schmutz und Staub zu entfernen.
  • Anschließend alle losen Metallteile wie z. B. Nadeln, Stecker, Ringe, Röllchen, Bleigewichte, Bleibänder oder Beschwerungsstäbe von den Gardinen entfernen, da diese sowohl den Vorhang als auch die Waschmaschine beschädigen oder Rostflecken verursachen können.
  • Röllchen, Gleiter oder Häkchen aus Kunststoff, die fest am Reihband angebracht sind, können in der Regel problemlos mitgewaschen werden. Vorsichtshalber sollte der obere Teil der Gardine dann aber mit einem Wäschenetz, einer ausgedienten Feinstrumpfhose oder einem alten, nicht färbenden Kopfkissenbezug bedeckt und eingebunden werden. Denn die kleinen Plastikteile könnten sich sonst, insbesondere bei empfindlichen und stark durchbrochenen Stoffen während des Waschgangs verhaken oder in der Waschmaschine hängen bleiben und dort Schäden verursachen. Alternativ kann auch der ganze Vorhang in einem Wäschenetz oder Kopfkissenbezug gewaschen werden.
  • Befinden sich Flecken in den Gardinen, diese vor dem Waschen mit Gallseife oder einem geeigneten Fleckenentferner behandeln.

Gardinen in der Waschmaschine waschen

Welches Programm auswählen?

Sind Gardinen zur Reinigung in der Waschmaschine geeignet und sollte bei Ihrer Waschmaschine kein Programm für Gardinenwäsche zur Verfügung stehen, können Sie sowohl Stores als auch Übervorhänge im Schonwaschgang wie dem 30° C Feinwaschprogramm oder Pflegeleicht-Programm (mit geringer Schleuderzahl von 400 bis maximal 800 Umdrehungen) waschen. Waschbare Gardinenstoffe erleiden dabei in der Regel keinen Schaden.
Nicht geeignet sind Sparprogramme zum Vorhänge waschen, denn aufgrund der verringerten Wasserzufuhr können die Gardinen nicht locker im Waschwasser schwimmen, was zu heftiger Knitterbildung führt. Auch durch zu volles Beladen kommen Gardinen stark zerknittert aus der Waschmaschine. Empfohlen wird bei Gardinenwäsche die Waschtrommel nur zu einem Drittel zu befüllen. Sind Gardinen eher leicht verschmutzt, reichen unter Umständen auch Pflegeleicht-, bzw. Feinwasch-Kurzprogramme aus, um die Vorhänge wieder sauber zu bekommen.

Welche Waschmittel sind zum Gardinen waschen am besten geeignet?

Bei der Wahl des Waschmittels kommt es in erster Linie darauf an, ob man weiße Stores oder farbige Übervorhänge waschen möchte.
Weiße Gardinen bzw. Stores können Sie mit Vollwaschmittel waschen, was manchmal aber nicht ausreicht, um den Grauschleier los zu werden und die Vorhänge wieder schön weiß zu kriegen. Besser und effektiver ist es, wenn Sie weiße Stores mit einem speziellen Gardinenwaschmittel, das Bleichmittel und optische Aufheller enthält, waschen.
Wer kein chemisches Waschmittel für weiße Gardinen verwenden möchte kann aber auch die normale Menge eines herkömmlichen Vollwaschmittels etwas reduzieren und dem Waschgang zwei Päckchen Backpulver zu geben, denn auch dieses Hausmittel hat sich bewährt, um vergraute oder vergilbte Gardinen wieder strahlend weiß zu bekommen.

Farbige Übergardinen können Sie mit einem milden Feinwaschmittel waschen. Damit werden die Farben der Übervorhänge beim Waschen geschützt und wieder aktiviert. Durch die Zugabe von Weichspüler können Sie die Knitterbildung minimieren, sowie die statische Aufladung und damit das Anziehen von Staub reduzieren.

Gardinen von Hand waschen

  • Gardinen aus sehr empfindlichen Stoffen müssen zum Teil per Handwäsche gereinigt werden. Dazu die Vorhänge am besten in die Badewanne (alternativ in einen großen Bottich) geben und zuerst mit klarem kaltem Wasser auswaschen, dann das Wasser ablaufen lassen.
  • Danach soviel lauwarmes Wasser einlaufen lassen, dass der Stoff vollständig damit bedeckt ist. Dabei mithilfe eines Badethermometers darauf achten, dass die Wassertemperatur nicht über 30° C beträgt.
  • Nun etwas Gardinen-Waschmittel bzw. Feinwaschmittel ins Wasser geben, dies in der Wanne verteilen und die Gardinen etwa 15 bis 20 Minuten darin einweichen lassen.
  • Anschließend die Gardinen im Waschwasser vorsichtig hin und her schwenken und danach leicht ausdrücken. Starkes Reiben und Auswringen ist bei Gardinen generell zu vermeiden.
  • Hinterher die Vorhänge mit klarem Wasser ausspülen und zum vortrocken kurz an die Wäscheleine hängen.
  • Zu guter letzt die noch feuchten Gardinen wieder an ihrem Platz aufhängen und an der Gardinenstange trocknen lassen.

Gardinen zum trocknen aufhängen

Werden Gardinen im Schonwaschprogramm gewaschen und leicht angeschleudert, kann man sie direkt nach dem Waschen im feuchten Zustand wieder an der Gardinenstange aufhängen, in Form bringen, glatt streichen und so trocknen lassen. Durch ihr Eigengewicht oder auch eines angebrachten Bleibandes hängen sich noch feuchte Vorhänge beim Trocknen dann meist von selbst aus. Wenn nicht, wird die Knitterbildung zumindest stark vermindert. Sollten frisch gewaschene Stores oder Übergardinen nach dem trocken tatsächlich noch zerknittert sein, kann man diese je nach Stoffqualität auf der niedrigsten Stufe oder nach Herstellerangaben auf dem Etikett bügeln.

Achtung: Gardinen nicht in den Trockner geben!

Hinweis: Während die Vorhänge am Fenster trocknen, sollten Sie ein paar Mal richtig lüften, damit sich die Feuchtigkeit nicht an den Fenstern oder Wänden ansammelt und es womöglich zu Schimmelbildung kommt. Außerdem können Sie  durch ein geöffnetes Fenster den Trocknungsvorgang etwas beschleunigen.

Tipp: Da auch in regelmäßigen Abständen Fenster putzen ansteht, ist es sicherlich ganz praktisch und sinnvoll, dies im gleichen Zug mit dem Gardinen waschen zu erledigen.
Beides gehört natürlich auch zum alljährlichen Frühjahrsputz.