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Richtig bügeln lernen - so geht’s

Richtig bügeln lernen – so geht’s

Manche Menschen bügeln sehr gerne, doch für sehr viele ist Wäsche bügeln geradezu ein Graus. Daher wird nur gebügelt, was unbedingt notwendig ist. Doch trotzdem kommt in einem Haushalt ständig so einiges an Bügelwäsche zusammen und im Nu ist der Wäschekorb wieder mal überfüllt. Mit ein paar kleinen Tricks und praktischen Tipps lässt sich das Bügeln dennoch relativ unkompliziert erledigen.

Bügeln lernen – was gehört alles dazu?

Zuerst einmal sollten Sie sich eine Ausstattung zum Bügeln anschaffen. Ob nun ein einfaches höhenverstellbares Bügelbrett und ein Bügeleisen bzw. Dampfbügeleisen oder eine moderne Dampfbügelstation, das bleibt Ihnen überlassen.
Des Weiteren sollten Sie wissen, wie Sie die einzelnen Kleidungsstücke bügeln müssen. Denn genau wie beim Wäsche waschen, müssen Sie sich auch beim Bügeln an die Pflegehinweise des Herstellers halten und einiges beachten.

Was muss ich alles bügeln?

Richtig bügeln lernen - so geht’sÜber das Thema, was man alles bügeln sollte, gibt es unterschiedliche Meinungen.
Bei Bügelfans beispielsweise landen sämtliche Hemden, Blusen, T-Shirts, Sweatshirts, Jeans, Stoffhosen, Röcke, Kleider, Jacken, Unterwäsche, Bettwäsche, Tischwäsche und auch Handtücher auf dem Bügelbrett. Doch in den meisten Haushalten wird nur das Nötigste an Kleidung und Haushaltstextilien gebügelt. Dazu gehören im Allgemeinen Oberhemden, Blusen, Stoffhosen, Blazer, Röcke und Kleider aus entsprechenden Materialien, Tischdecken, Bettbezüge oder auch T-Shirts und Sweatshirts, die nach dem Ausstreifen trotzdem noch zerknittert sind.
Was Knitterfalten betrifft, sind Kleidungsstücke aus Naturfasern wie z. B. reiner Baumwolle oder auch Leinen meist um einiges empfindlicher als Kleidung, die aus Mischgewebe hergestellt ist. Daher müssen diese häufig gebügelt werden.
Vorsicht: Nicht (oder höchstens bei niedriger Temperatur) darf man in der Regel Kunstfasern wie z. B. Nylon oder auch Viskose Seide, und Wolle bügeln.

Vorbereitungen zum Bügeln

Zunächst sollten Sie sich schlau machen, welche Kleidung überhaupt gebügelt werden muss und mit welcher Temperatur Sie was bügeln dürfen. Diesen Hinweis finden Sie auf dem in der Kleidung eingenähten Pflegeetikett. Die ideale Temperatur zum bügeln des Wäschestücks wird auf dem Etikett durch das kleine Bügeleisensymbol angegeben, denn die Anzahl der darauf befindlichen Punkte bestimmt die Gradzahl, mit der das Kleidungsstück gebügelt werden darf.
1 Punkt entspricht etwa 110° C, 2 Punkt etwa 150° C, 3 Punkte etwa 200° C
Ein durchgestrichenes Bügeleisensymbol bedeutet, dass das Wäschestück nicht gebügelt werden darf.

Beim Bügeln auf die richtige Temperatur achten

Ist das Etikett mit den Pflegehinweisen nicht mehr lesbar oder ganz verschwunden, gilt Folgendes:

  • Wenn überhaupt, dürfen Wäschestücke aus Kunstfasern wie Nylon und auch Viskose, Seide oder Wolle nur mit einer niedrigen Temperatur gebügelt werden. Ganz hilfreich kann hierbei auch ein Bügeltuch sein. Das Tuch einfach auf den Stoff legen, glatt streifen und dann mit dem Bügeleisen darüber gleiten.
  • Bekleidung aus Baumwolle und Leinen sollten Sie mit einer höheren Temperatur bügeln.
  • Wird die Bügeltemperatur für das jeweilige Material zu heiß eingestellt, kann es durchaus passieren, dass das Bügeleisen am Stoff festklebt und das Wäschestück somit lädiert ist. Da in einem solchen Fall meist auch die Laufsohle des Bügeleisens verschmutzt ist, sollten Sie es ausschalten, ausstecken, abkühlen lassen und die Sohle am Bügeleisen reinigen, bevor Sie wieder weiter bügeln. Denn sonst könnten Sie mit den eingebrannten Stoffresten an der Bügeleisensohle auch noch andere Kleidungsstücke beschädigen. Daher im Zweifelsfall lieber mit einer niedrigeren Temperatur beginnen und bei Bedarf die Bügeltemperatur langsam erhöhen.

Wäsche vor dem Bügeln nach Bügeltemperatur sortieren

Bevor Sie dann mit dem eigentlichen Bügeln anfangen, sollten Sie Ihre Bügelwäsche noch nach der notwendigen Bügeltemperatur sortieren. Dabei die robusten Textilien, welche mit einer hohen Temperatur gebügelt werden müssen, im Stapel bzw. Wäschekorb ganz nach unten legen und mit der empfindlichen Wäsche, die Sie nur mit schwacher Hitze bügeln dürfen, beginnen. Dann die Temperatur nach und nach erhöhen. Dadurch können Sie sich ständiges Rauf- und Runterschalten, und somit auch einiges an Wartezeit und Energie sparen.

Wäsche zum Bügeln leicht anfeuchten

Am einfachsten lässt sich Wäsche bügeln, wenn sie leicht feucht ist. Daher sollten Sie die einzelnen Wäschestücke, falls sie durch und durch trocken ist, vor dem Bügeln leicht mit (destilliertem) Wasser einsprühen. Glätten Sie Ihre Wäsche mit ein Dampfbügeleisen, können Sie sich das Befeuchten ersparen.

Bügelplatz einrichten – was beachten?

  • Am besten das Bügelbrett an einem geeigneten hellen Platz so aufstellen, dass Sie in einer gesunden Haltung mit geradem Rücken bügeln können (d. h. etwa auf Hüfthöhe).
  • Außerdem sollte die Lichteinstrahlung so sein, dass Sie sich beim Bügeln nicht mit störenden Schatten herumärgern müssen.
  • Tipp: Bespannen Sie Ihr Bügelbrett mit Alufolie und decken Sie diese mit einem Tuch ab. Denn durch die angebrachte Alu-Folie wird die Hitze beim Bügeln so stark reflektiert, dass die Wäsche von unten gleich mitgebügelt wird, wodurch Sie sich Arbeit, Zeit und Strom sparen.
  • Legen Sie sich genügend Kleiderbügel für Hemden und Hosen zurecht, so dass Sie diese nach dem Bügeln gleich aufhängen können.
  • Ferner sollten Sie in Reichweite des Bügelbretts für ausreichend Ablagefläche sorgen, auf der Sie dann Ihre frisch gebügelte Wäsche zusammenlegen und vorerst ablegen können.
  • Zum Wäsche anfeuchten am besten eine Sprühflasche mit destilliertem Wasser, dem ein wenig Weichspüler zugefügt wird, bereitstellen. Durch den Weichspüler lässt sich die Wäsche noch leichter bügeln (wirkt wie eine Bügelhilfe)
  • Sofern Sie große Wäschestücke wie z. B. eine Tischdecke oder Bettwäsche bügeln müssen, sollten Sie auch darauf achten, dass der Fußboden absolut sauber ist. Denn meist lässt sich Bodenkontakt beim Bettbezüge und Tischdecken bügeln nicht vermeiden.
  • Nun die Wäsche wie bereits erklärt sortieren und neben dem Bügelbrett bereit stellen

Haben Sie alles was man zum bügeln benötigt hergerichtet, die Bügelwäsche sortiert, das Bügeleisen eingesteckt, eingeschaltet und die richtige Temperatur eingestellt, kann’s los gehen.

Richtige Reihenfolge beim Bügeln

  • Als erstes werden immer die kleineren Stellen der Wäsche gebügelt und dann erst die größeren Bereiche, denn diese können sonst beim Drehen und Wenden des Kleidungsstücks wieder erneut zerknittern.
  • Beim Blusen und Hemden bügeln sollten Sie zuerst den Kragen, die Manschetten, Ärmel, Schulterpartien, Knopfleiste und dann erst die großflächigen Bereiche wie Brust- und Rückenpartie glätten.
  • Generell ist es am besten, wenn Sie die Wäschestücke immer vom Körper weg in Richtung der gegenüberliegenden Seite bügeln. Das heißt, den gebügelten Teil von sich weg schieben, so dass er auf der anderen Seite des Bügelbretts hinunter hängt und der noch nicht gebügelte Bereich direkt auf dem Bügelbrett liegt.

Was Sie von links bügeln sollten

  • Fast alle Wäschestücke werden auf der rechten (sichtbaren) Seite gebügelt, doch gibt es auch ein paar Kleidungsstücke, die man besser auf links bügeln sollte.
  • Insbesondere dunkle und schwarze Kleidung wie z. B. Anzugshosen bekommen leicht einen Bügelglanz. Um Glanzstellen beim Bügeln zu verhindern, sollten Sie insbesondere schwarze Kleidungsstücke generell auf der linken Seite bügeln oder alternativ ein feuchtes Tuch (Bügeltuch) auf den Stoff legen und das Wäschestück mit Dampf bügeln (dämpfen).
  • Ebenfalls von links bügeln sollten Sie T-Shirts und Sweatshirts mit Monogrammen, Aufdrucken, aufgenähten Pailletten oder Perlen.
  • Und auch Knöpfe sollten nicht überbügelt werden, denn sie können durch die Hitze platzen.

Was tun bei Bügelglanz?

Glänzende Stellen auf einer schwarzen Hose, Bluse oder einem Hemd lassen sich in der Regel mit Essig entfernen. Einfach ein mit Essig angefeuchtetes Tuch auf die Glanzstelle legen und dann nochmals drüber bügeln.

Weitere empfehlenswerte Bügeltipps, die Ihnen das Bügeln erleichtern

  • Generell sollten Sie Wäsche, insbesondere Hemden und Blusen, immer leicht feucht bügeln. Entweder mit einem Dampfbügeleisen oder durch vorheriges Einsprühen mit destilliertem Wasser. So lässt sich der Stoff wesentlich leichter glätten, wodurch letztendlich auch das Material geschont wird. Sinnvoll ist auch, wenn Sie in einem Aufwasch gleich mehrere Blusen und Hemden nacheinander bügeln.
  • Noch einfacher geht’s, wenn Sie mehrere Blusen und Hemden (max. 10 Stück) zusammenkommen lassen und diese in einer Waschladung ganz separat waschen. Dadurch wird der leichte Stoff schon um einiges weniger zerknittert, als wenn dickere Textilien wie z. B. Handtücher mitgewaschen werden.
  • Eine weitere Erleichterung beim bügeln können Sie sich verschaffen, indem Sie die Hemden nach dem Waschen nicht ganz trocknen lassen, sondern bügeln solange sie noch leicht feucht sind. Egal, ob Sie die Hemden und Blusen an der Wäscheleine oder einem Bügel trocknen lassen oder in den Trockner geben (sofern möglich) und dort mit dem Programm Bügelfeucht gut antrocknen.
  • Empfindliche Kleidungsstücke aus Seide, Viskose, Nylon oder auch Kleidung aus Wolle sollten Sie nicht mit Wasser besprühen, sondern zwischen zwei feuchte Baumwolltücher (alternativ Leinentücher) legen und dann mit niedriger Temperatur bügeln. Selbst mit dem Dampfbügeleisen sollte man die empfindlichen Materialien nicht direkt berühren.
    Bei Stricksachen können Sie die Lebensdauer wesentlich verlängern, indem Sie diese (geschützt durch ein feuchtes Tuch) Stück für Stück Plätten und die Falten nicht durch hin und her schieben des Bügeleisens beseitigen.

Werden diese Ratschläge zum Bügeln befolgt, kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Doch auch hier heißt es: Übung macht den Meister!